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KOHLHAAS

HIERMIT KÜNDIGE ICH ALS STAATSBÜRGER Anja Gronau (Berlin)

Einer der rechtschaffensten und zugleich entsetzlichsten Menschen seiner Zeit.

HEINRICH VON KLEISTS NOVELLE MICHAEL KOHLHAAS, eine der Bekanntesten und Beliebtesten des Dichters, birgt gesellschaftspolitisch jede Menge Zündstoff. Die Geschichte des Rosshändlers, welchem durch seine Landesherren Unrecht widerfährt, spiegelt den Missbrauch staatlicher Gewalt, die Willkür der Gesetzgebung und den Betrug an rechtschaffenen staatstreuen Bürgern. Kohlhaasens Widerstand gegen die Staatsgewalt zeichnet sich dabei als einzig mögliche Form des kleinen Mannes ab, seinem Anliegen Gehör und Recht zu verschaffen. Erst durch Mord und Brandschatzung werden die regierenden Mächte hellhörig, die Verstrickungen durch Vetternwirtschaft aufgedeckt. Kleists Kohlhaas ist dabei nicht der störrische, engstirnige Querulant. Ihn treibt vielmehr die Folge von Ungerechtigkeit zur Selbstjustiz.Dass der Auslöser des Ganzen letztlich „nur“ zwei Rappen sind zeigt, wie für Kleist der Fall des Einzelnen exemplarisch für die gesamte Gesellschaft steht: Als Dingsymbol bleiben sie bis zum Schluss der Novelle, abgemagert wie der Rechtstaat, außerhalb der ehrlichen Gesellschaft.… weil ich in einem Lande, in welchem man mich nicht schützen will, nicht bleiben mag.Wie funktionieren Regierung und Politik heute? Welchen Einfluss hat welche Lobby? Wie wird Bürokratie und Gesetzgebung zum Spießrutenlauf für den Bürger?
Pressestimmen:
"Kleists Novelle 'Michael Kohlhaas' scheint weitgehend resistent gegen modische Zugriffe. Auch wenn man die Geschichte in die Gegenwart verlängert (nicht auf die Gegenwart verkürzt) funktioniert die Message, die eine Frage ist: die nach dem Verhältnis von Recht und Gerechtigkeit. Die Inszenierung von Anja Gronau mit nur einer Darstellerin als Projektionsfläche für die zeitlose/aktuelle Problematik, zielt in die richtige Richtung. Auf 'weitem Feld' ein Hoffnungsschimmer?"
Martin Linzer in Theater der Zeit, 12/2010
"In der Kleist'schen Geschichte um Michael Kohlhaas, der um seines guten Rechts willen einen Volksaufstand anzettelt, gibt Schauspielerin Renate Regel auch alle anderen Figuren und galoppiert durch die wichtigsten Stationen im Kampf um die konfiszierten Rappen. Das ist locker inszeniert und mit Anspielungen auf Stuttgart 21 und die Castor-Transporte verziert. Die Komplexität der Geschichte löst sich auf in Brieftheater, dass Renate Regel in einer sympathischen Unbedarftheit präsentiert. Ihr Kohlhaas kämpft gutgläubig, aber mit nibelungenhafter Treue für die rechte Sache."
Torben Ibs im Kreuzer 01/2011


Eine Produktion von Anja Gronau in Koproduktion mit dem Theater unterm Dach Berlin, Forum Freies Theater Düsseldorf und LOFFT – DAS THEATER.
Gefördert aus Mitteln des Regierenden Bürgermeisters von Berlin – Senatskanzlei – Kulturelle Angelegenheiten, des Amtes für Kultur und Bildung Berlin Pankow und des Fonds Darstellende Künste.

  • Rollstuhlgerecht

MIT Renate Regel
REGIE+KONZEPTION Anja Gronau
BÜHNE+KOSTÜM Mi Ander
KÜNSTLERISCHE MITARBEIT+DRAMATURGIE Sabrina Glas
LICHT+TECHNIK Dirk Lutz
REGIEASSISTENZ Dirk Baumann
DRAMATURGIEASSISTENZ Henrik Boerger
PRODUKTION Björn Pätz - björn & björn

Zugänglichkeit

  • Rollstuhlgerecht

Vergangene Termine

03.12.2010
Freitag, 20:00 Uhr
LOFFT – DAS THEATER
04.12.2010
Samstag, 20:00 Uhr
LOFFT – DAS THEATER
05.12.2010
Sonntag, 20:00 Uhr
LOFFT – DAS THEATER
06.01.2011
Donnerstag, 20:00 Uhr
LOFFT – DAS THEATER
07.01.2011
Freitag, 20:00 Uhr
LOFFT – DAS THEATER
08.01.2011
Samstag, 20:00 Uhr
LOFFT – DAS THEATER
09.01.2011
Sonntag, 20:00 Uhr
LOFFT – DAS THEATER